Eine neue, hochmoderne Produktionslinie der Walki Group im Werk Steinfurt soll Kunden bei der Umstellung auf nachhaltige und kreislauforientierte Verpackungsmaterialien auf Faserbasis unterstützen.
Angesichts starker Markttrends und der neuen europäischen Rechtsvorschriften hat Walki mehr als 6 Millionen Euro in eine einzigartige, hochmoderne Produktionslinie in seinem Werk in Steinfurt investiert. Die Anlage ist nun bereit, Kunden zu beliefern, die auf faserbasierte Materialien umstellen.
Recycling- und kreislauffähige Verpackungen in ganz Europa
Im Rahmen der EU-Umweltpolitik ebnen die Richtlinie über Einwegkunststoffe (SUPD) und die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) den Weg für recyclingfähige und kreislauffähige Verpackungen in ganz Europa und bauen dabei auf etablierten Recyclingströmen für papierbasierte Materialien auf.
Diese neueste Investition soll nicht nur die Markteinführung von recyclingfähigen Karton- und Lining-Materialien ermöglichen, sondern auch die Substitution von Kunststoff durch faserbasierte Verpackungen erleichtern und somit den CO₂-Fußabdruck erheblich reduzieren.
„Wir haben die Notwendigkeit erkannt, unser Portfolio an Materialien und Technologien zu transformieren, um bei zirkulären faserbasierten Verpackungsmaterialien weiterhin führend zu sein. Zusammen mit anderen kürzlich getätigten Investitionen ist das Produktangebot von Walki in ganz Europa zweifellos einzigartig. Es ermöglicht unseren Kunden, die höchste Funktionalität bei faserbasierten Materialien mit minimalen Umweltauswirkungen zu erreichen und sich an die spezifischen Verpackungsanforderungen der Kunden anzupassen”, sagt Nikolaus Wolfram, Executive Vice President bei Walki.
Die neue Investition soll Kunden im Lebensmittel- und Non-Food-Segment mit Barrierekarton und flexiblen Verpackungen unterstützen. Ein weiteres Segment sind industrielle Liner-Anwendungen für Wellpappenschachteln.
Hervorragende Barriereeigenschaften
„Klebekaschierung und Dispersionstechnologien bieten hervorragende Barriereeigenschaften für faserbasierte Materialien, wobei im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren deutlich weniger Kunststoff verwendet wird, ohne dass die funktionalen Eigenschaften wie Feuchtigkeitsbeständigkeit, Fettbeständigkeit und mechanische Belastbarkeit beeinträchtigt werden”, sagt Bernd Schröer, Director of Technology Development bei Walki.
„Es besteht ein dringender Bedarf, Kunststoffe durch faserbasierte Alternativen zu ersetzen, die sich leicht im etablierten Papierstrom recyceln lassen. Da Markeninhaber und Einzelhändler nach neuen Lösungen suchen, um die PPWR- und SUP-Richtlinien einzuhalten, wird die Nachfrage nach Materialien, die neue Technologien nutzen, steigen”, betont Wolfram und fügt hinzu, dass auch die Endverbraucher zunehmend nach recyclingfähigen Verpackungen verlangen.
Die neue Maschine in Steinfurt ist Teil eines größeren Investitionsprojekts in Mitteleuropa. Im Januar dieses Jahres wurde im polnischen Wroclaw, dem Schwesterwerk von Steinfurt, eine neue Produktionslinie für Barrierekarton eingeweiht. Zusammen bieten die beiden Werke einen einzigartigen Full-Service-Produktionsstandort für Kunden in Mittel- und Westeuropa.
Kapazitäts- und Portfolio-Erweiterung
„Durch die Erhöhung unserer Kapazität und die Erweiterung unseres Portfolios in diesem Teil Europas werden die CO2-Emissionen aufgrund kürzerer Transportwege erheblich gesenkt, während gleichzeitig die Lieferzeiten verkürzt werden“, sagt Schröer.
„The Bridge” ist mit einer Breite von 3 Metern auch die breiteste Linie auf dem Markt, sodass die Materialien für die meisten Wellpappen- und Converting-Linien geeignet sind und gleichzeitig eine größere Kapazität und Produktionsleistung gewährleisten.
Im Frühjahr hat Walki zahlreiche Testläufe mit hervorragenden Ergebnissen durchgeführt. Die Produktionslinie wurde am 5. Juni 2024 mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht, an der etwa 70 Gäste teilnahmen, darunter viele Kunden und andere Interessengruppen aus der Region.
„Diese zukunftsorientierte Investition ist auch ein wichtiger Meilenstein für die langfristige Entwicklung unseres Werks in Steinfurt und seiner Belegschaft, da sie das umfassende Technologie- und Markt-Know-how an diesem Standort würdigt”, so Nikolaus Wolfram.
BU: Die Produktionslinie, die den Namen „The Bridge“ trägt, erweitert die bestehende Extruderlinie mit Systemen für die Klebstofflaminierung und die Dispersionsbeschichtung.