Unter dem Motto „Minimalverpackung Flexpack – Trends und Technologien 2025“ versammelte das 22. Inno-Meeting in Osnabrück führende Experten der Verpackungsindustrie. In 16 hochkarätigen Vorträgen wurden zukunftsweisende Entwicklungen diskutiert, mit einem klaren Fokus auf zukunftsorientierte und nachhaltige Ansätze in der Entwicklung von flexiblen Minimalverpackungen.
Regulatorische Herausforderungen und neue Materialien
Dr. Andreas Grabitz von FCMExperts gab einen umfassenden Überblick über die regulatorischen Herausforderungen 2025, insbesondere die Verordnung (EU) 2024/3190, die Bisphenol A und andere schädliche Bisphenole weitgehend verbietet. Zudem wurden die neuen PFAS-Grenzwerte der PPWR 2025/40 beleuchtet sowie die Vorgabe verbindlicher Recyclingquoten, die schrittweise bis 2038 auf 80 % angehoben werden.
Ralf Küsters von LyondellBasell Industries präsentierte Alternativen zu fluorhaltigen Prozesshilfen. Seine vorgestellten Produkte können künftig helfen, gesundheitsschädliche PFAS-Verbindungen zu eliminieren.
Simone Schillo von BASF SE legte dar, wie das Polyamid-Portfolio von BASF die Recyclingfähigkeit von Mehrschichtverpackungen verbessert. Durch coextrudierte PE/PA Folien können Verpackungen dünner gestaltet und Material reduziert werden, ohne den Recyclingstrom zu stören. Dadurch sind Verpackungen aus Monomaterial nicht das Allheilmittel.
Technologische Fortschritte im Recycling
Leonid Liber von Coperion GmbH stellte neue Ansätze für das Recycling von Kunststofffolien vor. Folienflakes geringer Schüttdichte können betriebssicher und gravimetrisch dem ZSK-Doppelschneckenextruder zugeführt werden. Dort wird durch das optimierte Scherprofil die Gelbildung um bis zu 90 % reduziert.
Dr. Elisabeth Pinter vom OFI erläuterte, welche Analysen hinten der Prüfung von Lebensmittelverpackungs-Rezyklaten stehen. Die Dekontaminierungseffizienz der Prozesse wird durch chemische Analysen und Bioassays nachgewiesen, um Verunreinigungen zu erkennen und die Sicherheit der Materialien zu gewährleisten.
Innovative Verpackungskonzepte
Ein Highlight war die Präsentation von Naoko Kobayashi von Mitsubishi Gas Chemical, die den neuartigen Barriere-Klebstoff Maxive vorstellte. Diese Entwicklung könnte viele herkömmliche Barriereschichten ersetzen und das Recycling von Verpackungen deutlich erleichtern.
Dr. Dirk Heukelbach von TOPAS Advanced Polymers GmbH präsentierte die Vorteile von Cycloolefin-Copolymeren (COC) für nachhaltige Verpackungslösungen. Durch ihre hohe Temperaturbeständigkeit und exzellenten Barriereeigenschaften ermöglichen sie leistungsfähige Monomaterial-Verpackungen. COC sind vollständig in PE- und PP-Strömen rezyklierbar.
Dr. Heiko Schenk von Projectif stellte das Triple Bubble-Konzept vor, das eine Gewichtsreduzierung der Folien von 50% erlaubt, ohne Kompromisse bei den Eigenschaften.
Fazit: Auf dem Weg zu nachhaltigen Verpackungslösungen
Das 22. Inno-Meeting verdeutlichte, dass die Verpackungsindustrie vor einem Umbruch steht. Regulierungen, technologische Fortschritte und innovative Materialien werden die Branche in den kommenden Jahren prägen. Die vorgestellten Lösungen zeigen, dass nachhaltige Verpackungen ohne Einbußen bei Qualität und Funktionalität möglich sind – ein entscheidender Schritt hin zu einer umweltfreundlicheren Verpackungs-Zukunft. Die Highlights geben einen Auszug der Fachtagung wieder, eine detaillierte Fortsetzung folgt in Ausgabe #7 der Pro Flexconvert.