European Bioplastics präsentierte auf der EBC24-Konferenz in Berlin die Ausgabe 2024 seines Marktentwicklungsberichts. Der Bericht bestätigt das kontinuierliche Wachstum der globalen Produktionskapazitäten von Biokunststoffen.
Die weltweite Kunststoffproduktion steigt insgesamt weiter stetig an. Diese Entwicklung wird durch die steigende Nachfrage in Kombination mit dem Aufkommen immer ausgefeilterer Anwendungen und Produkte vorangetrieben. Dementsprechend wird die weltweite Produktionskapazität für Biokunststoffe von rund 2,47 Millionen Tonnen im Jahr 2024 auf etwa 5,73 Millionen Tonnen im Jahr 2029 deutlich steigen, wie der Bericht zeigt.
Zunehmendes Verbraucherbewusstsein
„Der Anstieg der Produktionskapazität für Biokunststoffe sollte vor dem Hintergrund des zunehmenden Verbraucherbewusstseins für die Umweltauswirkungen des gesamten Kunststoffverbrauchs gesehen werden, was nicht nur die Widerstandsfähigkeit, sondern auch die Bedeutung unserer Branche für nachhaltige Lösungen unterstreicht“, erklärt Hasso von Pogrell, Geschäftsführer von European Bioplastics (EUBP).
„Für fast jedes herkömmliche Kunststoffmaterial und jede entsprechende Anwendung gibt es biobasierte Alternativen. Aufgrund der starken Entwicklung von biobasierten und biologisch abbaubaren Polymeren wie Polymilchsäure (PLA) und Polyhydroxyalkanoaten (PHA), biobasiertem Polyethylen (PE) sowie eines stetigen Wachstums von biobasiertem Polypropylen (PP) werden die Produktionskapazitäten den Daten zufolge in den nächsten fünf Jahren weiter erheblich zunehmen.
Biokunststoffe werden für eine zunehmende Vielfalt von Anwendungen eingesetzt, die von Verpackungen und Fasern bis hin zu Konsumgütern, Automotive und landwirtschaftlichen Produkten reichen. Mit 45 Prozent (1,12 Millionen Tonnen) des gesamten Biokunststoffmarktes im Jahr 2024 bleibt die Verpackung das größte Marktsegment für Biokunststoffe.
Produktion mit fast 60 % Auslastung
Der Vergleich zwischen den Produktionskapazitäten und der tatsächlichen Produktion im Jahr 2024 zeigt, dass die Biokunststoffindustrie mit einer Auslastung von fast 60 % produziert. Obwohl die Auslastung von Polymer zu Polymer teilweise recht unterschiedlich ist und zwischen 35 % und 100 % liegt, beträgt die durchschnittliche Auslastung im Jahr 2024 rund 58 % (1,44 Millionen Tonnen Produktion gegenüber 2,47 Millionen Tonnen Produktionskapazität).
„Eine mögliche weitere Annäherung der tatsächlichen Produktion an die bestehenden Produktionskapazitäten hängt weitgehend von der konkreten Auslegung der jüngsten Verordnungen – Stichwort PPWR – und anderer künftiger europäischer Rechtsvorschriften für den Kunststoffmarkt ab“, so von Pogrell abschließend.
Die Aktualisierung der Marktdaten 2024 wurde in Zusammenarbeit mit den Marktexperten des nova-Instituts (Hürth, Deutschland) erstellt.