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Inno-PrintPack 2025: Effizienz, Automatisierung und Recycling

Zwei Tage, fünf Trendthemen und ein zentrales Ziel: Verpackungsdruck effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Beim 10. Expertentreffen „Inno-PrintPack“ präsentierten Hersteller, Verarbeiter und Technologieanbieter Ende November im neuen Eventzentrum der Follmann Group in Minden moderne Ansätze für 7C-Fixed-Palette-Druck, digitale Prozesse, Automatisierung, Inline-Inspektion sowie recyclingfreundliche Materialien.

Mehr Effizienz durch 7C/ECG-Druck

Mehrere Vorträge zeigten, wie sich der Umstieg von Sonderfarben auf 4–7 Prozessfarben in Flexo-, Offset-, Digital- und Tiefdruck auswirkt. GMG demonstrierte Einsparpotenziale von rund 27 % durch weniger Rüstzeit und geringere Makulatur – im Beispiel bis zu 337.000 € jährlich und zusätzliches Auftragsvolumen im Millionenbereich. Gallus zeigte Vorteile im Etikettendruck: reduzierte Farbwechsel, kürzere Waschzyklen und Kombinationsformen, die mehrere Jobs in einem Durchgang ermöglichen. Permapack AG bestätigte diesen Nutzen aus der Praxis.

Zecher stellte geeignete Anilox-Spezifikationen für 7C vor, während Hybrid Software zeigte, wie sich Farbmanagement und ∆E-Vorhersagbarkeit über offene Schnittstellen in ERP und Prepress integrieren lassen. Bobst präsentierte mit smartGRAVURE und oneECG ein vollständig digitalisiertes Tiefdruckkonzept inklusive Inline-Farbmessung.

Echtzeitdaten, Inspektion und Automatisierung

Manroland Goss demonstrierte, wie zentrale Datenplattformen Energie-, Material- und Produktionsdaten in Echtzeit analysieren und so Ausschuss reduzieren sowie OEE steigern. AVT zeigte 100 % Inline-Inspektion inklusive Spektralmessung für reproduzierbare Farbstabilität.

Ein besonderes Highlight: ein durchgängiger, automatisierter Flexo-Workflow von Esko, Asahi, Kongsberg und Allstein – von der digitalen Plattenherstellung über Roboterhandling bis zur automatischen Bebilderung und Montage. Das Ergebnis: deutlicher Produktivitätssprung und maximale Prozesskonstanz.

Materialinnovationen und regulatorische Anforderungen

Mehrere Beiträge rückten die recyclinggerechte Verpackung in den Mittelpunkt. Sun Chemical und Flint Group präsentierten neue, PPWR-konforme Farb- und Klebstoffsysteme für kreislauffähige Mono-Material-Strukturen. Follmann zeigte VOC-arme, wasserbasierte Farben, die den künftigen PFAS- und Schwermetallgrenzen entsprechen und sich nachweislich nicht störend auf das Recycling auswirken.

Transparent Paper stellte UHB-BOPP-Folien als Aluminiumersatz sowie hitzestabile und niedrigdichte BOPP-Varianten für bessere Kreislauffähigkeit vor. Herausforderungen beim Bedrucken von MDO-PE erläuterte Yair Gellis: niedrige Oberflächenenergie, Temperaturempfindlichkeit und Memory-Effekt erfordern angepasste SOPs, moderate Bahnspannung und kontrollierte Trocknung.

OCS zeigte Inspektionssysteme für Rezyklate und „grüne“ Polymere, die mit Mehrkanal-Analyse Fehlalarme bei PCR-Material vermeiden.

Anti-Counterfeiting und Pharma-/Medizindruck

KURZ SCRIBOS präsentierte ValiGate, einen kopiersicheren, doppelt verschlüsselten QR-Code zur Echtheitsprüfung via Smartphone. PTS erläuterte Anforderungen an manipulationssichere Pharmaverpackungen, Codierqualität und Langzeitlesbarkeit der Data-Matrix-Codes. VP Medical Packaging stellte Anforderungen an migrationsarme UV-Farben für sichere Medizinverpackungen vor – inklusive Sterilisations-, Toxikologie- und E&L-Bewertungen.

Fazit

Die Vorträge machten deutlich, wie stark 7C-Workflows, Automatisierung, digitale Datenanalysen und Inline-Inspektion die Produktion verändern. Parallel treiben PPWR-Vorgaben die Entwicklung neuer, recyclingfreundlicher Materialien und Farbsysteme voran. Inno-PrintPack 2025 zeigte eindrucksvoll: Der Verpackungsdruck befindet sich in einer dynamischen Phase – technologisch, regulativ und prozessseitig.
Weitere Termine und Fachbeiträge: inno-talk.de/news

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