BST, Spezialist für qualitätssichernde Systeme für bahnverarbeitende Prozesse, stellt im Rahmen der drupa zahlreiche Innovationen vor, die Herstellern dabei helfen sollen, ihre Produktionsprozesse effizienter, nachhaltiger und sicherer zu gestalten. Anwender sollen gleich zweifach profitieren: zum einen von einer noch weiter vereinfachten, intuitiven Bedienbarkeit und zum anderen von einem perfekten Druckergebnis bei minimalstem Ausschuss. Möglich machen dies die digital vernetzbaren, qualitätssteigernden Bahnlauf- und Registerregelungen, Bahnbeobachtungs- und Inspektionssysteme von BST, die auf dem Messestand 10 C21 gezeigt werden. Mit neuen, weiterentwickelten Funktionen ermöglichen sie nach Angaben des Bielefelder Herstellers Leistungen, die weit über den branchendefinierten Maßstäben liegen sollen.
SMARTData – BST präsentiert marktreife Software
Mit SMARTData liefert BST seine Antwort auf die branchenübergreifende Frage, wie Qualität in der Bahnverarbeitung weiter gesteigert, Arbeitsprozesse für den Anwender vereinfacht und Reportings noch aussagekräftiger werden können. Dabei werden diese Herausforderungen bei SMARTData von zwei Seiten gelöst. Auf der einen Seite müssen Jobdaten dank SMARTData nicht mehr manuell pro System eingegeben werden, sondern können zentral direkt aus dem ERP-, MIS-System oder der Druckvorstufe in die einzelnen Systeme eingespeist werden. Das spart Zeit und reduziert die Fehleranfälligkeit. Auf der anderen Seite arbeitet die hauseigene SMARTData nach Angaben von BST intelligenter als branchenübliche Systeme: SMARTData ist in der Lage, die Daten nicht nur lokal abzuspeichern, sondern diese auch in einer Datenbank mit moderner RESTful API über mehrere Prozesse hinweg in Form eines digitalen Zwillings zu synchronisieren. So sind die gelieferten Prozessdaten und Qualitätreportings ungleich genauer und bieten damit die optimale Grundlage, Fehler präzise anzusteuern und zu entfernen sowie zukünftig zu vermeiden. Ausgestattet mit einer SMARTData Schnittstelle, können unbegrenzt viele BST Systeme entsprechend eingebunden werden.
regi_star 20, das renommierte Registerregelsystem für Reihendruckmaschinen aller gängigen Druckverfahren, Werkzeugstationen und Insetter-Anwendungen, kann nun dank SMARTData komplett in die Kundenumgebung integriert werden. So können Aufträge direkt von der Druckvorstufe in BST-Systeme geladen und effizient abgearbeitet werden. Die bereitgestellten Prozessdaten helfen bei der Optimierung, so dass möglicher Ausschuss noch weiter minimiert werden kann.
Die weltweit etablierte RSH-Sensorfamilie des regi_star 20 wird zur drupa um einen neuen UV-Sensor erweitert. Mit dem neuen Sensor lassen sich UV-Lacke im Wellenlängen-Spektrum von 370 bis 390 Nanometer erfassen und abtasten. Wie ein Standardsensor handhabbar, können UV-Lacke schnell eingeregelt und so der Druckeinrichtungsprozess extrem beschleunigt werden. Dabei ist es möglich, sowohl das Längs- als auch Seitenregister einzuregeln. Im Produktionsverlauf ist sichergestellt, dass der UV-Lack dauerhaft im Register ist. All dies spart Makulatur, Zeit und Kosten und trägt zu einer höheren Qualität und mehr Nachhaltigkeit bei.
Neben regi_star 20 ist auch das universal einsetzbare Registerregelsystem TWINStar auf der drupa zu sehen – das kompakte System überzeugt vor allem bei der Regelung von Nachläuferdruckwerken, bei Veredelungs- oder Werkzeugstationen sowie beim Insetten von vorbedruckten Materialen.
Bahnlaufregelung: neues Bedienkonzept
Indem sie dafür sorgen, dass sich das bearbeitete Material exakt an seiner vorgesehenen Position befindet, minimieren BST Bahnlaufregelungen effektiv Makulatur und Ausfallzeiten. Mit einem neuen, noch einfacheren Bedienkonzept gewinnen Kunden mehr Flexibilität. Denn mit dem neuen Commander SMART COM 100 können erstmalig Sensor und Regelgerät mit nur einer Bedienstelle ausgeführt werden. Dazu zählen das neue Regelgerät ekr CON 610 und der neue Sensor CLS CAM 200. Weitere Vorzüge des Sensors: Er ist nur noch halb so groß ist wie sein Vorgänger CLS Pro 600 und ermöglicht noch bessere Regelergebnisse durch eine optimierte Sensortechnik.
Neben diesen Innovationen präsentiert BST mit FRAMEGuide und COMPACTGuide die bewährten Klassiker seiner Bahnlaufregelungen. BST Bahnlaufregelungen können mit Schnittstellen ausgerüstet werden und bspw. mit oder über SMARTData Prozessdaten austauschen.
Bahnbeobachtungssystem iPQ-View weiterentwickelt
Um Kunden in puncto Bildqualität, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit einen noch größeren Mehrwert zu bieten, hat BST das bereits über viele Jahre im Markt etablierte High-End Video-Bahnbeobachtungssystem iPQ-View nochmals weiterentwickelt. So wurde iPQ-View mit zukunftsweisender CMOS Sensortechnologie und energiesparenden, langlebigen High-Performance LEDs sowie weiteren praktischen Neuerungen ausgestattet. Darüber hinaus wurde die Gehäusegröße deutlich reduziert, um mehr Flexibilität in schwierigen Einbauumgebungen zu ermöglichen.
Erstmals auf der drupa zu sehen ist außerdem das Bahnbeobachtungssystem PROView, eine vergleichsweise günstige und einfache Lösung. Selbst bei einer maximalen Bahngeschwindigkeit von 1.000 Metern pro Minute ermöglicht es eine zuverlässige Druckbildkontrolle.
KI-basierte Inspektion
iPQ-Check von BST ist ein führendes Inspektionssystem für den Druck auf verschiedensten Materialien. Als intelligentes Werkzeug für das Qualitätsmanagement kombiniert iPQ-Check 100 % Druckbild-Inspektion mit hochwertiger Bahnbeobachtung über das gesamte Druckformat hinweg und verbessert die Druckqualität nachhaltig. Als Teil des iPQ-Centers können sowohl Inspektion als auch Bahnbeobachtung über ein Interface eingerichtet werden, um das Risiko von Falscheingaben im Job Setup sowie Handling Time mit den Systemen weiter zu reduzieren. Zudem profitieren Kunden von der optionalen SMARTData Einbindung, mit der Daten prozessübergreifend nutzbar gemacht werden können.
Das neue Inspektionssystem iPQ-Check Digital kommt bei volldigitalen Drucksystemen zum Einsatz. Dank SMARTData ist iPQ-Check Digital voll in den Workflow des Kunden integriert: Die Aufträge werden in der Druckvorstufe angelegt, dann in SMARTData Preparation geladen, wo Daten für das iPQ-Check Digital vorbereitet und an dieses übergeben werden, um die Inspektion durchzuführen. Der digitale Prozess ermöglicht so ein operatorloses Job Setup, einen automatischen Jobwechsel, volle Inspektion ab dem ersten Format sowie Jobgrößen mit Stückzahl eins. Zudem können spezifische Druckfehler im Digitaldruck mit prozesstypischen Fehlerklassen geprüft werden, wie beispielsweise schmale Streifen (streaks) – repräsentativ für Druckdüsenausfälle – sowie Bending Fehler.
Für eine noch präzisere Fehlerklassifikation bieten sowohl das iPQ-Check als auch das iPQ-Check Digital ab sofort eine weitere Fehlerklasse, deren Datensatz mit künstlicher Intelligenz erzeugt wird. So können zum Beispiel kundenspezifische Fehler oder Fehler mit hoher Relevanz wie bspw. Moskitos eindeutiger klassifiziert werden und damit für die weitere Bewertung einen wichtigen Beitrag leisten.
Druckinspektion im kompletten Workflow
Das Druckinspektionssystem TUBEScan mit SMARTData QLink ermöglicht die vollständige Automatisierung des Etikettendrucks – von der Druckvorstufe über die Konfektionierung bis hin zu Verpackung und Versand.
Bereits in der Druckvorstufe werden über Schnittstellen zu gängigen ERP- und MIS-Systemen Auftragsdaten generiert und über das Kundennetzwerk an die Druckabteilung gesendet. Dort kann die Auftragseinrichtung dadurch wesentlich schneller erfolgen. Mit QLink an der Druckmaschine kann das Rollenprotokoll bereits während des Drucks editiert werden. Der Gutzähler wird in Echtzeit angezeigt – pro Rolle oder auch kumuliert über den gesamten Auftrag. Zwei Highlights sind für den Digitaldruck besonders interessant: Der „Dynamic Job Change“ ermöglicht bei mehreren Aufträgen auf einer Rolle einen Auftragswechsel ohne Maschinenstopp. TUBEScan erkennt automatisch den neuen Auftrag und holt in Echtzeit den zugehörigen Master zum Vergleich für die Inspektion. Das spart Zeit und reduziert Makulatur. Auch das Einrichten des Systems ist einfach: Die Synchronisation zum Druckrapport erfolgt rein softwaregesteuert. Externe Triggersensoren sind nicht erforderlich. Die Inline-Inspektion mit TUBEScan kann aber noch mehr: Parallel ist auch die Inspektion variabler Daten möglich. Variable Barcodes oder alphanumerische Zeichenfolgen können von TUBEScan geprüft, dekodiert und mit einer Datenbank abgeglichen werden.
Die QLink-Daten aus dem Druckprozess dienen der Weiterverarbeitung zur Fehlerbehebung. Sogar der Aufwickler kann mit QLink Rewinder zur automatischen Fehlerpositionierung angesteuert werden. Nicht zuletzt ist es möglich, einem Verpackungsroboter über die auf der fertigen Rolle aufgedruckten Informationen mitzuteilen, welche Rollen letztendlich ausgeliefert werden können.
Alle QLink-Daten sind über das Netzwerk für die QM-Abteilung zugänglich und bearbeitbar oder können über eine Cloud-Lösung abgerufen werden. So schafft BST TUBEScan Sicherheit und Effizienz bei besonders anspruchsvollen Aufträgen. Auf dem drupa-Stand der BST wird diese komplette Inspektionsautomatisierung in einem speziellen Schmalbahnbereich präsentiert.
BU: Mit dem neuen RSH-UV Sensor kann das Seiten- und Längsregister von UV-Lacken schnell und zuverlässig eingeregelt werden