Nachhaltigkeit ist eine feste Größe in der Druckindustrie. Das zeigt auch die drupa 2024, auf der das Thema breiten Raum einnimmt. „Nachhaltigkeit ist in der Druckindustrie ein gesetztes Thema und fester Teil der Transformation“, sagt Sabine Geldermann, Director drupa, Portfolio Print Technologies der Messe Düsseldorf.
Die Druckstudio GmbH wurde von Werner Drechsler vor 47 Jahren in Düsseldorf gegründet. Seitdem liefert sein Unternehmen mit inzwischen 50 Mitarbeitenden Offset-, Digital- und Verpackungsdruckerzeugnisse in Premium-Qualität – doch nicht nur das: Die inhabergeführte heutige Druckstudio Gruppe zählt zu den umweltfreundlichsten Druckereien in der D-A-CH-Region; zertifiziert nach den ISO-Normen für Energie-, Umwelt- und Qualitätsmanagement und ausgezeichnet mit den Prüfsiegeln „Blauer Engel“ und dem EMAS-Zertifikat – zwei Auszeichnungen für besonders hohes Umweltengagement.
Für Werner Drechsler und die gesamte Geschäftsführung, die diesen Prozess seit 2007 Schritt für Schritt begleitet, ist Nachhaltigkeit mehr als eine grüne Gewissensentscheidung: „Ökologisch ist ökonomisch. Qualität, Wirtschaftlichkeit und die umweltfreundliche und energieeffiziente Herstellung von Druckprodukten können Hand in Hand gehen“, sagt Werner Drechsler, der seit 1977 mit seiner Druckerei erfolgreich ist.
Gerade in Zeiten steigender Energiepreise und CO2-Abgaben zahlen sich die frühzeitigen Investitionen aus. Eine Photovoltaikanlage wurde auf den Dächern der Firmengebäude bereits 2009 installiert, die seitdem fast 700.000 kWh Strom produziert hat. Neue, energieeffiziente Druckmaschinen wurden in regelmäßigem Turnus angeschafft, Wärmerückgewinnungsanlagen installiert und durch viele weitere Umweltmaßnahmen sank der relative Energieverbrauch insgesamt um gut 35 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2008.
Touchpoint Sustainability: VDMA rückt Nachhaltigkeit in den Fokus
Die Druckstudio Gruppe gehört zu den Vorreitern der Branche und beweist, dass Green Printing zum Erfolgsfaktor geworden ist – ein Erfolgsfaktor, der sich auch betriebswirtschaftlich darstellen lässt. Darauf verweist auch Thomas Schiemann, der Geschäftsführer Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Fachverband Druck- und Papiertechnik: „Nachhaltigere Verfahren und Produkte haben mittlerweile insbesondere im Zusammenspiel mit digitalen Lösungen ein sehr großes Potenzial, Prozesse immer kostengünstiger zu gestalten.“ Der Wandel in der Papier- und Druckindustrie vollziehe sich deshalb bereits in Richtung Kreislaufwirtschaft, auch dank der erheblichen Kosteneinsparungen, die langfristig zu erwarten sind.
Was heutzutage möglich ist, zeigt das zentrale Messeforum Touchpoint Sustainability, das auf der drupa vom VDMA organisiert wird. Neben einem umfangreichen Bühnenprogramm präsentieren hier insgesamt 30 Unternehmen wegweisende Best-Practice-Beispiele zur Nachhaltigkeit in der Druck- und Maschinenindustrie. Dabei reicht das Spektrum der Aussteller von führenden Branchenunternehmen wie Heidelberger Druckmaschinen, Koenig & Bauer, HP und Voith bis hin zu spezialisierten Start-ups (Touchpoint Sustainability, Halle 14, Stand D60).
Aufklärungskampagne der Verbände Druck und Medien
Die umweltfreundliche Herstellung von Druckprodukten ist ein fester Bestandteil der Branche. Dafür sprechen die Fakten: Mehr als 80 Prozent der grafischen Papiere in Deutschland werden hochwertig recycelt. In der Papierproduktion werden 90 Prozent des Wassers wiederverwendet. Sämtliche Druckprodukte machen weniger als 1 % des CO₂-Fußabdrucks pro Person in Deutschland aus.
Mit solchen Fakten haben der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) und seine Landesverbände die Kampagne „Umwelt. Bewusst. Gedruckt.“ ins Leben gerufen. Sie soll die Wahrnehmung von Printprodukten als nachhaltige Kommunikationsmedien stärken: „Mit dieser Kampagne wollen wir über die Nachhaltigkeit von Druckerzeugnissen aufklären und damit auch Greenwashern den Wind aus den Segeln nehmen. Denn hinter dem Verzicht von Print stecken oft ganz andere Gründe als die vermeintliche ‚Liebe zur Umwelt‘“, so Kirsten Hommelhoff, Hauptgeschäftsführerin des BVDM. Auf der drupa sind die Verbände ebenfalls am Touchpoint Sustainability vertreten.
Die drupa 2024 ist für Fachbesucherinnen und Fachbesucher von Dienstag, 28. Mai bis Freitag, 7. Juni 2024, Mo.- Fr. von 10.00 bis 18.00 Uhr, Sa. + So. von 10 – 17 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 60 Euro, die 3-Tageskarte 165 Euro und die 5-Tageskarte 255 Euro.