Butter, Käse und Joghurt haben unterschiedliche Anforderungen: Verbraucher erwarten Hygiene, Funktionalität und einfache Handhabung.
Milchprodukte gehören für viele Menschen zum täglichen Speiseplan – sei es als Brotaufstrich, Snack oder Kochzutat. Die Erwartungen an die Verpackung variieren jedoch je nach Produkt erheblich. Aspekte wie Frische, Hygiene und einfache Handhabung stehen im Vordergrund. Eine aktuelle Verbraucherumfrage in sechs europäischen Ländern beleuchtet diese Unterschiede und zeigt, wo flexible Verpackungen bereits gut funktionieren und wo noch Potenzial besteht.
Stabiles Verbraucherverhalten
In Bezug auf Butter zeigt die Umfrage: Trotz deutlich höherer Preise bleibt das Verbraucherverhalten vergleichsweise stabil. 45 % der Verbraucher geben an, dass sie ihre Kaufgewohnheiten nicht geändert haben. Nur 6 % haben den Kauf ganz eingestellt. Die Verpackung spielt zwar nicht die Hauptrolle bei der Kaufentscheidung, beeinflusst aber dennoch die Wahrnehmung durch Aspekte wie Handhabung, Portionierung und Haltbarkeit. Verpackungslösungen, die diesen vielfältigen Verwendungszwecken gerecht werden, bieten einen echten Mehrwert.
Ähnlich differenziert sind die Wahrnehmungen bei Käse – allerdings steht hier die Funktion der Verpackung noch stärker im Vordergrund: 48 % der Befragten nennen die Wiederverschließbarkeit als größten Vorteil von verpackten Milchprodukten, gefolgt von Hygiene (42 %) und längerer Haltbarkeit (41 %). Auch die einfache Portionierbarkeit (36 %) und die Recyclingfähigkeit (34 %) werden häufig genannt.
Auch bei Joghurt sollten die Verpackungsdetails nicht unterschätzt werden. Obwohl der Becher in der Regel aus einem starren Kunststoffmaterial besteht, werden für den Deckel häufig flexible Verpackungslösungen verwendet. Die Mehrheit der Verbraucher kennt und verwendet den klassischen Aluminiumdeckel (37 %), der oft durch eine Kunststoffkappe (23 %) ergänzt wird. Beim Recycling besteht jedoch Nachholbedarf hinsichtlich der Trennung von Deckel und Becher: Während 48 % der Endverbraucher den Deckel immer vom Becher trennen, tun dies 18 % nie. Im Vergleich dazu trennen unter den Experten der führenden Branchenveranstaltung, dem European FlexPack Summit, 69 % den Deckel immer, während nur 13 % dies nie tun. Das bedeutet, dass das Wissen über die richtige Trennung teilweise vorhanden ist, aber im Alltag nicht immer angewendet wird. Eine gezielte, realistische Aufklärung könnte dazu beitragen, das Verhalten zu verbessern und die Stärken flexibler Verpackungen in Bezug auf die Recyclingfähigkeit besser zu nutzen.
Verpackte Milchprodukte werden im Allgemeinen positiv wahrgenommen. Verbraucher schätzen insbesondere Hygiene, Haltbarkeit, Wiederverschließbarkeit und Portionskontrolle. Flexible Verpackungen erfüllen diese Anforderungen besonders gut und bieten dank ihrer Anpassungsfähigkeit Lösungen für unterschiedliche Konsumgewohnheiten, Märkte und Lebensstile.
Verpackungen prägen das Nutzererlebnis
„Die Verpackung steht vielleicht nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, aber sie prägt das Nutzererlebnis und damit auch die Kaufentscheidung“, sagt Guido Aufdemkamp, Executive Director von Flexible Packaging Europe. „Die Branche hat in diesem Bereich in den letzten Jahren viel erreicht. Jetzt gilt es, noch konsequenter auf Alltagstauglichkeit, Informationsklarheit und funktionales Design zu setzen.“
Die Ergebnisse zeigen, dass flexible Verpackungen insbesondere im Molkereisektor ihre Stärken ausspielen können, wenn sie gezielt auf Anforderungen wie Frische, Benutzerfreundlichkeit und Trennbarkeit im Recyclingprozess zugeschnitten sind. Dies bietet der Branche vielfältige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung – mit konkreten Vorteilen für Verbraucher und Umwelt.
Die zugrunde liegende Studie basiert auf einer repräsentativen Befragung von rund 6.000 Endverbrauchern in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Polen und Großbritannien. Sie wurde von Censuswide im Auftrag von Flexible Packaging Europe (FPE) durchgeführt und umfasst rund 360 Millionen Menschen, also über 60 % der europäischen Bevölkerung. Ergänzt wurden die Ergebnisse durch eine qualitative Befragung von Branchenexperten auf dem ersten European FlexPack Summit im Februar 2025. Der Vergleich der Meinungen von Verbrauchern und Experten liefert wertvolle Erkenntnisse über den Handlungsspielraum und die Chancen für Hersteller flexibler Verpackungen.

